Neuigkeiten vom Open Gender Journal – Oktober 2020: querelles-net wird Teil des Open Gender Journal

2020-10-06

Nach 20 Jahren selbständigen Erscheinens wird die Rezensionszeitschrift querelles-net ab sofort als Rubrik in das Open Gender Journal integriert – ein guter Zeitpunkt, die bisherige Entwicklung Revue passieren zu lassen und die Konsequenzen für die zukünftige Erscheinungsweise zu reflektieren.

Die Rubrik im Open Gender Journal wird weiterhin querelles-net heißen, und damit wird signalisiert, dass die eingeführten und bewährten wissenschaftlichen, technisch-rechtlichen und organisatorischen Standards beibehalten und – wenn möglich und nötig – weiterentwickelt werden. Dazu gehören vor allem die für Rezensionen meist unübliche Qualitätssicherung durch standardisierte Begutachtung der eingereichten Texte, die strikte Ausrichtung an den Grundsätzen von Open Access, die Organisation der Veröffentlichungen im Redaktionssystem Open Journal Systems (OJS) sowie die Orientierung an den besten Standards für wissenschaftliches Publizieren in verschiedenen Disziplinen.

querelles-net wurde 2000 als erste deutschsprachige elektronische Rezensionszeitschrift gegründet; herausgegeben an der Zentraleinrichtung zur Förderung von Frauen- und Geschlechterforschung von Dr. Ulla Bock und Dr. Anita Runge gegründet und von Dr. Constanze Jaiser als Redakteurin auf den Weg gebracht. 2009 erfolgte die Transformation in ein Open-Access-Journal und die Migration auf das Redaktionssystem OJS, für die wesentlich Marco Tullney verantwortlich war. Eine ganze Reihe von Personen hat bis heute redaktionell oder als Lektor_innen und Übersetzer_innen an querelles-net mitgearbeitet. Erschienen sind inzwischen 67 Ausgaben mit insgesamt ca. 1.150 Texten. Die Redaktion hat sich stets bemüht, sich bei ihrer Arbeit an querelles-net inhaltlich, organisatorisch, rechtlich und technisch an den neuesten Standards des Open-Access-Publizierens zu orientieren und diese Standards mitzugestalten. Zumeist wurde diese Arbeit aber mit einem sehr kleinen Team und nebenberuflich geleistet; es bestand daher lange schon der Wunsch, die Zeitschrift stärker in die Community einzubinden und die redaktionelle Verantwortung einer größeren Gruppe zu übertragen.

Mit der Integration als Rubrik in das Open Gender Journal und damit in den Kontext einer von der Fachgesellschaft und mehreren Geschlechterforschungszentren getragenen Zeitschrift mit einer großen Redaktion sind die Möglichkeiten gegeben, neue Autor_innen zu gewinnen und das ambitionierte Konzept der Rezensionszeitschrift zusammen mit einem größeren Personenkreis umzusetzen.

Alleinstellungsmerkmale, die sich querelles-net als Ort für wissenschaftliche Rezensionen erworben hat, sind dabei weiterhin für die Zeitschrift leitend: Auch in der Rubrik querelles-net im Open Gender Journal werden wir strikt auf die wissenschaftliche Unabhängigkeit und Qualität der Rezensionen achten. Wir werden weiterhin jeden eingereichten Text auf Befangenheit und Plagiate prüfen, ein standardisiertes Qualitätssicherungsverfahren sowie ein professionelles Lektorat, Korrektorat und Layout durchführen.

Die Rubrik querelles-net wird zukünftig an allen Weiterentwicklungen des Open-Access-Publizierens, die im Rahmen des Open Gender Journals erprobt und umgesetzt werden, partizipieren. Dazu gehören die Nutzung einer neueren Version des Redaktionssystems Open Journal Systems, das die Dokumentation aller Entscheidungsschritte und -diskussionen ermöglicht, die Verschlagwortung auf Grundlage eines kontrollierten Vokabulars (des Schlagwortindex GenderOpen) sowie vor allem die Partizipation an der Entwicklung von teilautomatisierten Publikationsworkflows eines medienunabhängigen Publizierens, die es erlauben sollen, Texte einfach in verschiedenen Formaten und für verschiedene Geräte auszugeben.

Interessierte Autor_innen, die eine Rezension verfassen möchten, wenden sich bitte an die zuständige Redakteurin des Open Gender Journals (redaktion@querelles-net.de). Nach einer Übergangsphase wird die bisherige Funktion in querelles-net, sich über eine Vorschlagliste für Rezensionen zu bewerben, auch in der neuen Version des Redaktionssystems wieder zur Verfügung stehen. Für die Einreichung von Rezensionen bei querelles-net müssen sich interessierte Autor_innen hier beim Open Gender Journal registrieren.

Mittelfristig werden die bisher in querelles-net erschienenen Beiträge unter der alten Adresse verfügbar sein. Ohnehin sind alle Beiträge bei der Deutschen Nationalbibliothek archiviert.

Wir bedanken uns bei allen Autor_innen, die in den vergangenen 20 Jahren daran mitgewirkt haben, querelles-net zu einer einzigartigen Rezensionszeitschrift zu machen, und hoffen, dass möglichst viele von ihnen uns auf dem neuen Veröffentlichungsweg begleiten und unterstützen.

Anita Runge und Marco Tullney

Die ersten Rezensionen der neuen Rubrik querelles-net finden Sie ab sofort in der aktuellen Ausgabe des Open Gender Journal.