Über das Verhältnis von utopischen Vorgriffen und realen Eingriffen

Ein Kommentar zum widersprüchlichen Erbe sozialistischer Feminismen für die Gegenwart

Autor/innen

  • Constanze Stutz Institut für Sozialforschung Frankfurt
  • Cari Maier Goethe-Universität Frankfurt

DOI:

https://doi.org/10.17169/ogj.2024.336

Schlagworte:

Feminismus, Geschichte, Reproduktion, Sorge, Sozialismus

Abstract

Ausgehend von dem Sammelband "Die Neuordnung der Küchen. Materialistisch-feministische Entwürfe eines besseren Zusammenlebens" (2023) des Kollektivs kitchen politics diskutiert der Beitrag die vermehrte Bezugnahme auf sozialistische Texte und das widersprüchliche Erbe sozialistischer Utopien in der Gegenwart. Die Autor*innen interessiert vor allem die Herausforderung, vergangene utopische Vorgriffe und reale Eingriffe einzuordnen und ihre Nicht-Institutionalisierung, ihr Wieder-Abbrechen und ihr Vergessen politisch und geschichtsphilosophisch zu begreifen – oder zumindest die Ambivalenzen davon zu thematisieren: Geht es um ein Scheitern dieser Versuche, dessen Bedingungen verstanden werden müssen, um heutige Perspektiven eines besseren, eines solidarischen Zusammenlebens möglich zu machen? Oder geht es etwa darum „die Geschichte so zu erfassen, wie sie in dem Moment erlebt wurde, in dem sie stattfand, und dabei die messianischen oder utopischen Momente dieser verlorenen Schlachten und gescheiterter sozialer Veränderung einzufangen“ (kitchen politics 2023c, 89)? Und was bedeutet das für aktuelle Bezugnahmen?

Autor/innen-Biografien

Constanze Stutz, Institut für Sozialforschung Frankfurt

Constanze Stutz studierte von 2009 bis 2016 Theaterwissenschaften, Kultursoziologie und Gesellschaftstheorie an der Universität Leipzig und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2016 bis 2019 arbeite sie im vom Europäischen Sozialfonds finanzierten Projekt »FemPower« an der Hochschule Merseburg und bis 2023 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrbereich Makrosoziologie des Instituts für Soziologie der Technischen Universität Dresden. Stutz lehrte an der Philipps-Universität Marburg, der Universität Leipzig und der Technischen Universität Dresden. Seit 2023 ist Constanze Stutz Doktorandin in dem von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Promotionskolleg »Dialektik der Teilhabe« am Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main.

Cari Maier, Goethe-Universität Frankfurt

Cari Maier studierte Politikwissenschaft und Sozioökonomie an der Universität Wien, Sciences Po Bordeaux sowie der Wirtschaftsuniversität Wien. Maier war wissenschaftliche Mitarbeitende am Fachbereich Politische Theorien an der Universität Wien und promoviert seit 2020 zu einem gesellschaftstheoretischen Begriff von Sorge an der Goethe Universität Frankfurt am Main.

Maier lehrte an der Universität Wien, der TU Dresden, an der FH Campus Wien am Fachbereich Soziale Arbeit und ist Mitglied des feministischen Theoriekollektivs fe.ory, der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) und des Arbeitskreis Gender, Sexuality und Kinship am Institut für Sozialforschung (IfS).

Literaturhinweise

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Reuschling, Felicita (2023b): Motive des Scheiterns und Funktionierens. Eine kritische Geschichte utopischer Familienentwürfe. In: kitchen politics (Hg.): Die Neuordnung der Küchen. Materialistisch-feministische Entwürfe eines besseren Zusammenlebens. Münster: edition assemblage, 103–116.

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Trumann, Andrea (2002): Feministische Theorie. Frauenbewegung und weibliche Subjektbildung im Spätkapitalismus. Stuttgart: Schmetterling.

Wiesner, Maria (2022): Radikal selbstbestimmt. Ihrer Zeit weit voraus: was wir von Alexandra Kollontai lernen können. Hamburg: HarperCollins.

Cover: Forum

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Veröffentlicht

2024-12-17

Zitationsvorschlag

Stutz, C., & Maier, C. (2024). Über das Verhältnis von utopischen Vorgriffen und realen Eingriffen: Ein Kommentar zum widersprüchlichen Erbe sozialistischer Feminismen für die Gegenwart. Open Gender Journal, 8. https://doi.org/10.17169/ogj.2024.336

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