Undoing gender mit "Pippi Langstrumpf"?
Astrid Lindgrens Pippi als Beispiel für Judith Butlers Konzept der Subversion
DOI:
https://doi.org/10.17169/ogj.2024.285Schlagworte:
Doing Gender, Geschlechterstereotyp, Kindheit, Literatur, "Pippi Langstrumpf"Abstract
Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf vor dem Hintergrund der Performanztheorie von Judith Butler, die die (gesellschaftlich-soziale) Konstruktion von sozialem Geschlecht durch die Wiederholung performativer Akte im Sinne eines Doing gender annimmt, als subversive Figur gelesen werden kann. Zu diesem Zweck wird sie in Hinblick auf die vier Analysekategorien Blick, Stimme, Agency und Körperkonzepte genauer betrachtet. Es zeigt sich, dass in den Geschichten Genderrollenvorstellungen ‚falsch zitiert‘ werden, sodass es zu bewussten Normbrüchen mit stereotypen Vorstellungen kommt, die Pippi als merkwürdige und subversive Figur erscheinen lassen.
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