Unmittelbarer Übergang zwischen Kriechen und Schwimmen

Autor/innen

  • Lissy Willberg freie*r Künstler*in

DOI:

https://doi.org/10.17169/ogj.2025.354

Schlagworte:

Membran, Körper, Performance

Abstract

Beteiligte*r oder Beobachter*in? Im Rahmen meiner künstlerischen Forschungspraxis beschäftige ich mich mit dem Aktiv/Passiv Dualismus. In der Vergangenheit bezog sich mein Interesse auf die Beziehung zwischen Performenden und Publikum oder den Akt des Sprechens im Gegensatz zum Zuhören. Oben oder unten, schwimmend oder kriechend, durchdringend oder durchdrungen? Im Rahmen der Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterforschung 2023 habe ich die Bedeutung des Gegensatzes aktiv/passiv im Hinblick auf naturwissenschaftliche Konzepte von Sex und Gender weiter untersucht. Inwieweit kann die Lymphozytenmembran als Beispiel dienen, um eine kontinuierliche (tänzerische) Bewegung abzuleiten, die niemanden und nichts als rein aktiv oder passiv klassifiziert? Unter Bezugnahme auf die Forschungsarbeit „Amoeboid Swimming Is Propelled by Molecular Paddling in Lymphocytes“ (2020) habe ich eine einfache Körperübung eingebracht, die dazu diente, innere (Membran-)Bewegungen zu imaginieren und nachzuspüren. Dieser Beitrag collagiert und kontrastiert vier der Hauptelemente meines Performance-Vortrags auf der membra(I)nes-Tagung in Halle.

Autor/innen-Biografie

Lissy Willberg, freie*r Künstler*in

Lissy Willberg ist Künstler*in, Forscher*in und Dozent*in für performative Künste. Beeinflusst durch eine frühe Tanzpraxis untersucht dey soziale und räumliche Dynamiken anhand von Installationen und Performances, die auf partizi­patorischen Angeboten beruhen. Bewegungspartituren und digitale Klänge schaffen eine Forschungsumwelt in der sich alle Beteiligten begegnen. Diese ortsspezi­fischen Konstellationen verwischen die Grenzen zwischen Sein, Performen und Partizipieren. Ausgangspunkt von Willbergs Arbeiten bilden Texte, die die Form von Aufführungsskripten, Bewegungsscores, Audiodeskriptionen, Ausstellungsanleitungen, Songtexten oder wissenschaft­lichen Beiträgen annehmen.

Literaturhinweise

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Podregar, Nadja (2020): Weiße Blutkörperchen können doch schwimmen. Gängige Annahme nur kriechender oder driftender Lymphozyten entpuppt sich als falsch. https://www.scinexx.de/news/biowissen/weisse-blutkoerperchen-koennen-doch-schwimmen/ (03.09.2025).

membra(I)nes: article cover

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Veröffentlicht

2025-11-07

Zitationsvorschlag

Willberg, L. (2025). Unmittelbarer Übergang zwischen Kriechen und Schwimmen. Open Gender Journal, (1). https://doi.org/10.17169/ogj.2025.354