Die Erde als Geliebte, das Kollektiv als Geliebte. Ökosexuelle und posthumanistische Perspektiven in der Performance-Kunst

Annie Sprinkle, Beth Stephens: Assuming the Ecosexual Position. The Earth as Lover. University of Minnesota Press. 2021.

Autor/innen

  • Friederike Nastold Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

DOI:

https://doi.org/10.17169/ogj.2022.211

Schlagworte:

Aktivismus, Liebe, Natur, Performance, Queer

Abstract

Das Buch „Assuming the Ecosexual Position“ erzählt die Geschichte von Annie Sprinkle und Beth Stephens als liebende und gemeinsam arbeitende Kollaborateur*innen und bietet einen lustvollen und performativen (Über-)Blick in das gemeinsame (Performance-)Werk. Seit 2005 entwickeln die Künstler*innen öffentliche Hochzeit-Performances, und 2008 heirateten sie in Form der Green-Wedding-Performance das erste Mal ihre mehr-als-menschliche Geliebte: die Erde. Sprinkle und Stephens setzten mit ihren Hochzeiten ein politisches Zeichen gegen Diskriminierung, da in den 2000er Jahren die Ehe für alle in den USA noch nicht bundesweit rechtskräftig war. Mit der Begründung des performativen „Love Art Lab“ – das im Zentrum des Buches steht – feier(te)n die Künstler*innen weitere schillernde Hochzeitsperformances u.a. mit dem Mond, dem Himmel oder den Appalachen, zusammen mit vielen Kollaborateur*innen. Mit ihrem Werk und diesem Buch schreiben die Künstler*innen ein weiteres Stück Performance-Geschichte.

Autor/innen-Biografie

Friederike Nastold, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Friederike Nastold ist ausgebildet als Künstlerin, Vermittlerin und Kunsttheoretikerin an der Kunsthochschule Mainz und Granada. 2015 gründete Nastold das interdisziplinäre Kollektiv TOYTOYTOY, das an der Schnittstelle von Kunst, Vermittlung und Theorie aus intersektionaler Perspektive operiert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kunst- und kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung, psychoanalytische Kulturtheorie, Phänomenologie, Affekttheorie, Queer(ing) Theory, Visual Culture Studies.

Literaturhinweise

Bauhardt, Christine (2018): Ökofeminismus und Queer Ecologies: feministische Analyse gesellschaftlicher Naturverhältnisse. In: Kortendiek, Beate/Riegraf, Birgit/Sabisch, Katja (Hg.): Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Wiesbaden: Springer VS, 467–478. doi: 10.1007/978-3-658-12500-4_159-3

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Haraway, Donna (2018): Unruhig bleiben. Frankfurt/New York: Campus Verlag.

Haraway, Donna (2016): Manifest für Gefährten. Berlin: merve.

Kronberger, Alisa (2022): Diffraktionsereignisse der Gegenwart. Feministische Medienkunst trifft Neuen Materialismus. Bielefeld: transcript. doi: 10.1515/9783839461310

Mellor, Mary (1997): Feminism and Ecology. New York: New York University Press.

Plumwood, Val (1993): Feminism and the Mastery of Nature. London/New York: Routledge.

Buchcover Assuming The Ecosexual Position, gelber Hintergrund, Fotocollage aus u.a. Blumen, Personen, Tieren und Lebensmitteln

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Veröffentlicht

2022-12-23

Zitationsvorschlag

Nastold, F. (2022). Die Erde als Geliebte, das Kollektiv als Geliebte. Ökosexuelle und posthumanistische Perspektiven in der Performance-Kunst: Annie Sprinkle, Beth Stephens: Assuming the Ecosexual Position. The Earth as Lover. University of Minnesota Press. 2021. Open Gender Journal, 6. https://doi.org/10.17169/ogj.2022.211

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